Unterwasser-Archäologie auf Formentera
Anfang November haben die Forscher und Taucher des Ibeam ihre Arbeit an den archäologischen Fundstätten im Meer Formenteras vorgestellt. Plakat (Ausschnitt): Consell de Formentera
Das Meer um Ibiza und Formentera ist eine Fundgrube für Archäologen. Denn die Inseln waren schon in der Antike Ziele für die Schiffe der Punier und Karthager, später auch Ziele der arabischen und türkischen Piraten. Viele Schiffe gingen im Sturm unter, zerschellten an den Klippen oder wurden bei Gefechten versenkt. Taucher fanden und finden immer wieder Zeugen der antiken und mittelalterlichen Seefahrt.

Taucher bei der Arbeit. Foto: GOIB
16 archäologische Fundstätten haben die Taucher des Instituto Balear de Estudios en Arqueología Marítima (Ibeam) in achtjähriger Arbeit in einer Karte festgehalten. Dazu gehören Amphoren, Schwerter, aber auch Reste ganzer Schiffe aus punischer, römischer, arabischer Zeit, aus dem Mittelalter und der Neuzeit. Auch haben die Taucher in achtjähriger Arbeit Häfen entdeckt, die außer La Savina ursprünglich auf der Insel genutzt wurden.
Javier Rodríguez und Enrique Aragón vom Ibeam haben die Karte Anfang November auf Formentera vorgestellt. Sie ist Forschern und Polizei zugänglich, veröffentlicht wird sie logischerweise nicht. Denn nicht alle sind so aufmerksam wie ein italienischer Tourist, der vor dem Levante-Strand die Struktur eines Bootes ausmachte und das Archäologische Museum (AMEF) verständigte. Das wiederum schickte die Taucher des Ibeam und die können einen weiteren Fund auswerten, der Aufschluss über die reiche Vergangenheit der Insel gibt. Vermutlich stammt das Wrack aus dem 17. oder 18. Jahrhundert.

Ein Schwert aus dem Mittelalter fand dieser Taucher – und lieferte es ab. Inselregierung und Museum freuten sich darüber. Foto: Consell Ibiza
Nach vielen Jahrzehnten, in denen solche Funde „geräubert“ wurden, hat sich das Bewusstsein gewandelt. Fischer, Hobby-Taucher und Anwohner geben den Forschern Auskunft, nur so konnten sie die Karte vervollständigen. 9000 Euro hat das Ibeam von der Insel-Regierung (Consell) erhalten, um weiterzumachen. Denn die Erfassung der Vergangenheit ist ein Work in progress.