Weil es keine Einigung mit der balearischen Kontrollbehörde gibt, sieht sich der Inselrat von Formentera gezwungen, EU-Fördergelder in Höhe von rund 219.000 zurückzahlen.
Die Inselregierung von Formentera sieht sich gezwungen, rund 219.000 Euro an EU-Fördermitteln zurückzuerstatten. Wie der Inselrat mitteilte, geht es dabei um Gelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für den Zeitraum 2014-2020. Die Zuschüsse aus Brüssel sollten in die Sanierung des historischen Leuchtturms La Mola fließen.
Grundlage der Rückforderung ist ein Prüfbericht der zuständigen Kontrollbehörde der Balearen aus dem Jahr 2022. Demnach sei das geförderte Bauprojekt zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits abgeschlossen gewesen. Die Inselverwaltung weist diese Darstellung allerdings entschieden zurück. Deren Angaben zufolge waren die Arbeiten bei Einreichung des Förderantrags im Oktober 2018 erst zu 76,8 Prozent fertiggestellt gewesen. Ihrer Argumentation fügte sie ein technisches Gutachten bei. Die endgültige Bauabnahme sei erst im Dezember 2018 erfolgt, hieß es weiter aus dem Inselrat.
Trotz Unterstützung durch die balearische Wohnungsbau- und Architekturbehörde, die sich ebenfalls gegen die Einschätzung der Kontrollbehörde aussprach, hat der Inselrat nun die Rückzahlung der Fördersumme beschlossen. Dadurch wolle man die Zahlung zusätzlicher Verzugszinsen vermeiden, hieß es aus der vom Parteienbündnis Sa Unió geführten Inselregierung. Allerdings behalte sich der Inselrat vor, rechtliche Schritte gegen die Entscheidung einzuleiten.
Die geforderte Rückzahlung umfasst neben den 218.812 Euro an Fördermitteln auch noch nicht bezifferte Verzugszinsen. Alle Einsprüche der Inselverwaltung wurden von der Prüfbehörde der Balearen bislang zurückgewiesen.
