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Abfallwirtschaft

Bürger lehnen Müllverbrennungsanlage auf Ibiza ab

In die Debatte um die künftige Abfallentsorgung auf Ibiza kommt neuer Schwung. Eine repräsentative Umfrage zur Abfallentsorgung auf Ibiza zeigt eine klare Mehrheit gegen den Bau einer Müllverbrennungsanlage auf der Insel. Lediglich 35 Prozent der Bevölkerung würden eine solche Anlage befürworten – und nur 16 Prozent, falls diese in der Nähe ihrer Wohnung entstünde. Das geht aus einer Erhebung der renommierten Beratungsfirma GAD3 hervor, die im Auftrag der Bürgerplattform Hay soluciones para el vertedero de Ibiza erstellt wurde.

Die 800 telefonischen Interviews, die zwischen Ende Juni und Anfang Juli durchgeführt wurden, bestätigen damit die Tendenz einer früheren Befragung des Inselrats. Auch diese hatte bei 474 Teilnehmern eine Präferenz für den Transport des Mülls nach Mallorca ergeben (72 von 100 Punkten), während die Verbrennung auf Ibiza mit 52 Punkten deutlich schlechter bewertet worden war. Die neue Umfrage liefert jedoch eine wesentlich detailliertere Analyse der Ablehnungsgründe.

Aus den Augen, aus dem Sinn

GAD3-Berater Javier Sánchez bezeichnete das Ergebnis als klassisches Beispiel für das „Nicht-vor-meiner-Haustür“-Phänomen. Von jenen 40 Prozent der Befragten, die zunächst für eine Verbrennungsanlage plädierten, würde weniger als die Hälfte ihre Meinung aufrechterhalten, falls die Anlage tatsächlich in Wohnortnähe gebaut würde. Insgesamt lehnen 54 Prozent der Bevölkerung eine Verbrennungsanlage auf der Insel ab. Besonders deutlich fällt die Ablehnung mit 66 Prozent in Santa Eulària aus – jener Gemeinde, auf deren Gebiet sich die Mülldeponie Ca na Putxa befindet.

Als Hauptsorgen nannten die Befragten die Verschlechterung der Luftqualität (43 Prozent), Umwelt- und Landschaftsschäden (41 Prozent) sowie Geruchsbelästigung (33 Prozent). Die bevorzugte Alternative: 30 Prozent plädieren für den Transport nicht recycelbarer Abfälle zur Verbrennungsanlage Son Reus auf Mallorca.

Zweifel am politischen Entscheidungsprozess

Nicht besonders ausgeprägt scheint das Vertrauen in die Politik zu sein: 29 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass der Inselrat seine Entscheidung von privaten Entsorgungsunternehmen beeinflussen lasse, weitere 26 Prozent vermuten parteipolitische Motive. 35 Prozent hingegen trauen dem Consell d’Eivissa zu, gesundheitliche und umweltpolitische Gründe in den Vordergrund zu stellen.

In der Bürgerinitiative Hay soluciones para el vertedero de Ibiza haben sich besorgte Anwohner der Mülldeponie zusammengeschlossen, insbesondere aus den Ortsteilen Jesús, Cap Martinez, Talamanca und Can Furnet. Hintergrund der Debatte ist, dass die Kapazitäten der Deponie Ca na Putxa in wenigen Jahren an ihre Grenzen stoßen.

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