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EU-Projekt: Neue Rezepte aus Küchenabfällen

Ibiza News

Auf den Balearen leben viele Menschen, die auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen sind. Foto: GOIB

Tag für Tag landen Lebensmittel auf dem Müll. Ein Brüsseler Programm will der Verschwendung nun ein Ende bereiten – und ausgerechnet eine ibizenkische Schule soll dabei tatkräftig mithelfen. 

Die Umweltschutzorganisation IbizaPreservation setzt im Rahmen des EU-Projekt „Zero Waste Chefs EU“ entscheidende Akzente gegen die Lebensmittelverschwendung. Die vom Brüsseler Programm Erasmus+ finanzierte Initiative zielt darauf ab, dem Wegwerfen von Nahrungsmitteln in der Gastronomie durch gezielte Fortbildungsmaßnahmen weitgehend ein Ende zu bereiten. In dem internationalen Kooperationsprojekt arbeiten die Schule IES Isidor Macabich aus Ibiza und das estnische Bildungszentrum Tallinna Teeninduskool zusammen.

„Es erfüllt uns mit Stolz zu sehen, wie die ibizenkische Küche dank des Projekts Zero Waste europaweit in Bildungseinrichtungen präsent sein wird“, sagt die Leiterin von IbizaPreservation, Inma Saranova, gegenüber örtlichen Medienvertretern. Erste Erfolge zeichnen sich demnach bereits ab.

Ibizenkische Rezepte für Europas Bildungseinrichtungen

Gemeinsam mit Schülern seien inzwischen mehrere Rezepte entwickelt worden, in denen als Abfall betrachtete Produkte verarbeitet wurden. Dabei sollen verschiedene Konservierungstechniken wie Sous-vide, Einlegen oder Dehydrieren zum Einsatz gekommen sein. Die ungewöhnlichen Kreationen sollen Ende Juni in einem „Leitfaden für abfallfreie Best Practices“ (Guía de Buenas Prácticas Residuo 0) veröffentlicht werden. Dieser soll europaweit an Berufsbildungszentren verteilt werden.

Das Gemeinschaftswerk wird als voller Erfolg bewertet. „Die Gerichte sind das Ergebnis eines Prozesses, bei dem die Schüler ihre Ideen einbrachten und die Lehrer den Umsetzungsprozess leiteten“, sagt der am IES Isidor Macabich unterrichtende Pädagoge Nacho López. Auf diese Weise seien neue Rezepte in die Praxis umgesetzt worden.

Gegenseitige Besuche gehören zum Programm

Das bis August laufende Projekt umfasst verschiedene Phasen, darunter Workshops für Lehrkräfte, die Entwicklung von Bildungsmodulen sowie die Erstellung von Schulungsmaterialien. Zum besseren Austausch besuchte im vergangenen Jahr eine estnische Delegation Ibiza, während spanische Lehrkräfte kurz darauf nach Tallinn reisten. Für Juni ist ein weiterer Besuch der estnischen Partner auf der Insel geplant.

„Zero Waste Chefs EU“ orientiert sich am Nachhaltigkeitsziel ODS 12 der Vereinten Nationen für verantwortungsvollen Konsum und Produktion. „Unser Ansatz für eine nachhaltigere und kreativere Gastronomie wertet nicht nur unsere Kochkultur auf“, ist Saranova überzeugt, „sondern macht zudem deutlich, dass es möglich ist, Lebensmittelabfälle zu reduzieren, ohne auf Geschmack oder Identität zu verzichten“.