Seit Jahren gibt es Ärger wegen der Konzessionen der Strandbuden auf Formentera. Nun hat die Regierung – ohne den Inselrats-Präsidenten Llorenç Córdoba – Nägel mit Köpfen gemacht. Mitte Juni könnten die acht Chiringuitos öffnen.
Sieben neue und ein alter Betreiber
Am Freitagabend. 26. April, hat Formenteras Insel-Regierung (Consell) bei einer Sondersitzung die Zuschläge für die Strandbuden entschieden. Sie folgte dem technischen Gutachten, das schon am 15. März vorlag. Die Zuschläge erhalten sieben neue Betreiber, weil ihre Angebote besser bewertet werden, als die der Konkurrenten.
Der achte Zuschlag in Es Copinar geht an den vorherigen Betreiber, Bartolomé Escandell Torres, weil sich der neue Anwärter aufgrund der ewigen Verzögerungen zurückgezogen hat. Allerdings muss Escandell Torres innerhalb von zehn Tagen die notwendigen Papiere vorlegen.
Mitte Juni könnten die Chiringuitos öffnen
Mit drei Monaten Verzögerung wissen die Strandbudenbetreiber nun, was auf sie zukommt. Die Verträge gelten für sechs Jahre, mit zwei Jahren Verlängerung. Den Charakter der „traditionellen Chiringuitos“, die von alteingesessenen Familien betrieben wurden, dürften die neuen Restaurants nicht mehr haben. Das liegt aber auch an den Vorgaben der Ausschreibung, die aufwendiger sind als die malerischen Bretterbuden.
Aber, wenn nicht eine Welle von Gerichtsprozessen die Entscheidung bremst, legen die Betreiber die Kaution vor, unterschreiben den Vertrag und bauen auf. Mitte Juni sollen die neuen Chiringuitos in Betrieb sein.
Umstrittener Inselrats-Präsident
Die Entscheidung des Consell erfolgte ohne den Inselrats-Präsidenten Llorenç Córdoba. Der hat zwar die Zurückweisung, die die sieben neuen Bewerber durchgesetzt haben, öffentlich abgelehnt, sich aber dennoch aus dem Verfahren herausgehalten, „um zu helfen“. Der umstrittene Präsident und Inselrat für Küste regiert Formentera seit Monaten ohne die Unterstützung von Sa Unió. Das Bündnis und die Opposition fordern seinen Rücktritt, aber er geht einfach nicht.
Córdoba wollte neue Ausschreibung…
Im Fall der Konzessionen für die Strandbuden plädierte er dafür, die Ausschreibung und folglich die Zuschläge für null und nichtig zu erklären und eine neue Ausschreibung aufzusetzen, die den traditionellen Buden mehr Chancen einräumt. Diese sollten weitermachen, bis die neuen Angebote entschieden sind. Córdoba hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er die Familien unterstützt, die andernfalls ihre Lebensgrundlage verlieren.
… und scheiterte
Aber eine rechtliche Basis, die Ausschreibung der sozialistisch-linken Vorgängerregierung einfach nicht anzuerkennen, gibt es offensichtlich nicht. Seine Manöver, um das Gutachten zu unterdrücken, das schon Mitte März vorlag, und immer wieder alternative Projekte ohne Grundlage aus der Tasche zu ziehen, haben seine Glaubwürdigkeit endgültig geschwächt.



