Zwei Jahren dauerten die polizeilichen Ermittlungen an, jetzt schlugen die Behörden im Rahmen einer Großaktion zu. Die Kriminellen sollen auch auf Ibiza auf die Jagd nach edlen Uhren gegangen sein.
Die Nationalpolizei hat einen erneuten Schlag gegen das organisierte Verbrechen gelandet. Nach zweijährigen Ermittlungen wurden in den vergangenen Tagen 36 mutmaßliche Mitglieder einer neapolitanischen Bande festgenommen, die sich auf den gewaltsamen Raub von Luxusuhren spezialisiert hatte. Wie die Behörden mitteilten, sollen die Verdächtigen allein in diesem Jahr 49 Raubüberfälle in Spanien verübt haben. Der Wert der erbeuteten Uhren belaufe sich auf knapp zwei Millionen Euro.
Die Täter seien regelmäßig von Neapel nach Spanien gereist, um dort gezielt wohlhabende Personen, darunter auch Touristen, auszurauben. Besonders im Visier hatten sie dabei die Städte Barcelona, Madrid, Marbella sowie die Insel Ibiza. Die Ermittler sprechen von einer „hochprofessionellen kriminellen Organisation“. Die Bande habe arbeitsteilig agiert und ihre Opfer sowie die Tatorte systematisch ausgespäht. Bei den Überfällen seien meist Motorräder zum Einsatz gekommen.
Ein Dutzend Uhren konnten die Ermittler sicherstellen
Den Ermittlern gelang es bislang, zwölf der geraubten Luxusuhren sicherzustellen. Einzelne Exemplare hätten einen Wert von bis zu 175.000 Euro, so die Behörden in einer Mitteilung an die Medien. Neben den 36 Festgenommenen identifizierte die Polizei 25 weitere Verdächtige, gegen die europäische Haftbefehle vorliegen.
Die Operation wurde in enger Zusammenarbeit mit der italienischen Polizei durchgeführt. Nach Angaben der Ermittler stammten die Bandenmitglieder alle aus bestimmten Stadtvierteln Neapels. Die Organisation soll auch in anderen europäischen Ländern aktiv gewesen sein. Die Ermittlungen dauern weiter an.



