Die Schulen funktionieren normal in Santa Eulària, Anlass zu Sorge bestehe nicht, so das Gesundheitsministerium der Balearen. Es fordert rund 400 Personen auf, sich gegen Hepatitis A impfen zu lassen, damit sich die Krankheit nicht verbreite.
Den 16 Infizierten geht es gut
Am Mittwochmittag hatte das Rathaus Santa Eulària noch erklärt, dass keine Erkrankungen bekannt seien, abends hat das Ministerium in Palma dann von 16 Fällen berichtet. Ein geschlossener Kreis von zehn Erwachsenen und 6 kleinen Kindern hätte sich infiziert. Ihnen ginge es gut, die einzige Person, die in einem Krankenhaus war, ist inzwischen entlassen worden.
Ursprung in Kindergarten
Ursprung sei vermutlich Unachtsamkeit beim Wechseln der Windeln in einem privaten Kindergarten in der Gemeinde. Über zwei ältere Geschwister seien aber auch zwei Grundschulen betroffen. Bei Kindern bis zum 6. Lebensjahr verläuft die Hepatitis A normalerweise asymptomatisch, deshalb ist die Infektion mit langer Inkubationszeit von 28 bis 50 Tagen schwer zu entdecken.
Wasserversorgung sei nicht schuld
Am Trinkwasser in Santa Eulària läge es nicht. Den dahingehenden Gerüchten widersprach die Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit der Balearen, Elena Esteban, ausdrücklich. Die entsprechende, inzwischen widerlegte Whatsapp-Nachricht hat aber den Fall ans Licht gebracht.
Seit 25. September bekannt
Offensichtlich hat das Gesundheitsministerium schon am 25. September von dem Hepatitis A-Ausbruch erfahren und damals 80 Personen aufgefordert, sich impfen zu lassen: 30 Kinder und 50 Erwachsene. Wie die Generaldirektorin am gestrigen Donnerstag in Palma erklärte, lehnten 42 Erwachsene die Impfung ab.
Impfen als einziger Weg gegen Verbreitung
Diese sei jedoch der einzige Weg, um Ansteckungen zu verhindern, so Esteban, die bedauert, dass so viele Personen den Schutz zurückwiesen.
Am gestrigen Donnerstag wurden 85 weitere Kinder, Eltern und Lehrer zum Impfen gebeten, denn in dem Kindergarten hatte eine Sommerschule stattgefunden. In der kommenden Woche werden weitere 250 oder 300 Personen aufgefordert.
Das Gesundheitsministerium der Balearen hat alle Gesundheitszentren, Krankenhäuser und Labore auf Ibiza informiert. Sie müssen mögliche Infektionen melden.
Auf Hygiene achten
Die Hygiene (Händewaschen, Papier statt Handtüchern, individuelles Besteck) muss überall verstärkt werden. Die Schulen der Gemeinde funktionieren normal. Auch sie haben Hygienemaßnahmen ergriffen und beispielsweise die Trinkwasserspender abgestellt.