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Ibiza und Formentera mit vielen Immigranten

Ibiza News

In solchen kleinen Booten wagen sich immer wieder Immigranten aus Algerien über das Meer. Archivfoto: Innenministerium

Formentera ist der südlichste und damit nächste Punkt für Immigranten, die sich per Boot in Nordafrika aufmachen, um nach Spanien und ins restliche Europa zu gelangen. Und es werden immer mehr. In diesem Jahr kamen über 500 Bootsflüchtlinge an. Meist werden sie aufgegriffen, medizinisch versorgt und dann in ihre Länder zurückgeschickt. Für die Mafia, die die Flucht organisiert, ist es an gutes Geschäft – für die Flüchtlinge eine lebensgefährliche Fahrt über das Meer.

Formentera liegt auf der Route der Bootsflüchtlinge. Von Algerien Richtung Spanien beziehungsweise Europa haben viele Boote in diesem Jahr die kleine Pityuse erreicht. Fast 500 Algerier und Afrikaner aus Ländern südlich der Sahara hat das Rote Kreuz empfangen und mit dem Notwendigsten versorgt. 18 der Flüchtlinge waren minderjährig. Anschließend wurden sie nach Ibiza und entweder aufs Festland gebracht oder in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt. Formenteras Insel-Regierung (Consell) stellt dem Roten Kreuz die ehemaligen Büros für Sozialen Wohlstand im Tageszentrum zur Verfügung.

Am Montag, 19. Dezember, hat die Guardia Civil um 3 Uhr morgens ein Boot am Strand von Migjorn abgefangen. Die Insassen, elf Männer aus Algerien, waren alle bei guter Gesundheit. Die Nationalpolizei nahm wenig später den algerischen Kapitän und Organisator der Überfahrt wegen Förderung der illegalen Einwanderung fest. Am Dienstag, 27. Dezember, kam um 3.35 Uhr ein Boot bei Punta Rasa an. Die 13 Insassen waren alle gesund. Neun weitere Flüchtlinge wurden mittags in La Mola aufgegriffen. Nachts, um 22.30 Uhr wurden weitere 13 Immigranten aus Nordafrika am Strand von Migjorn abgefangen.

Auf Ibiza haben Guardia Civil und Ortspolizisten Sant Joseps heute, Mittwoch, 28. Dezember, zwei Boote mit 15 Männern empfangen. Vermutlich locken das milde Wetter und die ruhige See derzeit zu den Überfahrten.

Insgesamt sind in diesem Jahr mehr als 50 Boote auf Ibiza und Formentera angelandet, so die Nationalpolizei. 18 Schiffsführer wurden verhaftet, einige von ihnen sind noch in Haft. An die Mafia, die dahintersteht und gut organisiert von Algerien aus den lukrativen Menschenhandel betreibt, kommt indes niemand wirklich heran.