Die Raupen der Prozessionsspinner breiten sich auf ganz Ibiza aus, und das beunruhigt die Forstbeamten der Balearen sehr. Einzige Ausnahme ist der Südwesten Ibizas. Auf Formentera ist die Plage auf der ganzen Insel verbreitet.
Biogift aus der Luft
Die Firma Tragsa besprüht aus der Luft 7200 Hektar Wald und zusätzlich weitere 15.000 Hektar auf beiden Inseln mit dem Biogift „Bacillus thuringiensis“. Entdeckt hat das Bacillus thuringiensis der deutsche Biologe Ernst Berliner um 1911. Der Ur-Erreger stammte aus einer Mühle in Thüringen, deshalb der Name. Die Variante „Kurstaki“ schadet den Bienen nicht und darf in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden.
Außerdem eliminiert das Forstamt die Gespinste oder Kokons in den Kronen der Kiefern und hängt wieder Hormon-Fallen auf, in denen die Falter gefangen werden.
Eidechsen fehlen
Luis Núñez, Leiter der Abteilung für Forstgesundheit, glaubt, dass sich die Spinner so ausbreiten, weil die Eidechsen fehlen. Sie haben früher die aus dem Boden schlüpfenden Falter gefressen. Nun vertilgen die Nattern die Eidechsen, und das hat Folgen. Eine Theorie, gibt er zu bedenken, die wissenschaftlich überprüft werden müsste.
Vorsicht mit Hunden
Eine Kampagne weist auch in diesem Jahr auf die Gefahren hin, die der Kontakt mit den feinen Brennhärchen der Prozessionsspinnerraupe bei Menschen und Tieren auslösen kann. Tierärzte warnen, dass sie schon mehreren Hunden einen Teil der Zunge amputieren mussten, schreibt die Zeitung „Periódico de Ibiza y Formentera“.