Ibizas Bienenzucht als Kulturerbe
Internationale und spanische Initiativen von Imkern bitten die UNESCO, die Bienenzucht zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit zu erklären. Dem schließen sich Ibizas Imker an.
Unverzichtbar für die Menschheit
„Die Bienenzucht ist ein Jahrtausende altes Gewerbe, das für unsere natürlichen und landwirtschaftlichen Ökosysteme unverzichtbar ist, und sie befindet sich in einer extremen Situation“. So beginnt die Petition, die die Associació d’Apicultors d’Eivissa der Insel-Regierung (Consell) vorgelegt hat.
Arbeit der Imker anerkennen
Das EU-Parlament hat erklärt, dass 76 Prozent der Nahrungsmittelproduktion und 84 Prozent der Pflanzenarten von der Bestäubung durch Bienen abhängen“. Außerdem haben die FAO und die UNESCO bereits vor dem „zunehmenden Rückgang der bestäubenden Insekten weltweit“ gewarnt. Deshalb müssen „die Behörden die wertvolle Arbeit der Imker anerkennen. Ihr Beruf ist eine notwendige und unverzichtbare Umweltdienstleistung“, so der Imkerverband Ibizas.
Ibizas Bienen sehr produktiv
Die Bienenzucht auf Ibiza macht fast ein Drittel der gesamten Imkertätigkeit auf den Balearen aus. Über die Insel sind 171 Züchter mit 4233 Bienenstöcken verteilt. Auf Mallorca, wo die Fläche dreimal so groß ist, gibt es 8745 Bienenstöcke, während es auf Menorca 2453 sind, berichtet die Zeitung „Diario de Ibiza“.
Neben der Bestäubung durch die Bienen, fallen Honig, Pollen, Wachs, Gelée Royale und Propolis an. Ohne Bienen wäre unsere Entwicklung unvorstellbar. Dabei sind die fleißigen Bestäuber in Gefahr.
Parasiten und Klimawandel
Das spanische Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung warnt immer wieder vor der Ausbreitung der Varroamilben (Varroa destructor). Der Parasit ist ein verheerender Bienenschädling. Ebenfalls schädigend wirken sich die steigenden Temperaturen aus. Die Blüten vertrocknen, die Bienen können keinen Honig liefern.
Billigimporte schaden
Ibizas Imker sind besorgt. Die Honigernte ist um 40 Prozent zurückgegangen, trotzdem liegen die Verkaufspreise unter den Produktionskosten. Das liegt nicht zuletzt an den massiven Einfuhren aus Asien, die sich nicht an die strengen Vorgaben der EU halten müssen.
Geschützte Herkunftsbezeichnung für Ibiza-Honig
Einen besonders wohlschmeckenden Honig mit geschützter Herkunftsbezeichnung (DOP, Denominación de Origen Protegida) stellen acht Imker auf Ibiza her. „Der Honig ist wegen der geoklimatischen Verhältnisse auf der Insel viel aromatischer als Honig aus anderen Teilen Spaniens“, schwärmt der Präsident des Imkerverbandes, Vicent Marí.
Die Kosten sind mit 35 Euro pro Kilo hoch, aber das Handwerk der Imker, die sich um die fleißigen Bienen kümmern, verdient Anerkennung und wie Marí sagt: „Der Honig Ibizas schmeckt nach Leben“!