Nach der vorgezogenen Parlamentswahl zeichnet sich eine stabile Regierung in Spanien nicht ab. Die Konservativen haben kräftig zugelegt, die rechtsaußen-Partei Vox hat viele Mandate verloren, die amtierenden Sozialisten haben nicht verloren und die neue Linkspartei Sumar hat weniger Sitze als ihr Vorläufer Podemos. Kein Kandidat kann auf Anhieb eine Regierung bilden. Clementine Kügler berichtet.
Diese Situation ist nicht neu und deshalb trotzdem nicht einfach. Die Parlamentswahl in Spanien hat einen Gewinner, der 33,05 Prozent der Stimmen, aber nicht die Regierungsmehrheit erreicht: Alberto Núñez Feijóo von der konservativen Volkspartei (PP). Auf Platz zwei kamen die Sozialisten (PSOE) mit Pedro Sánchez.
Seine Rechnung ist aufgegangen, sich durch Neuwahlen bestätigen zu lassen. Nach dem Rechtsruck bei den Landtags- und Kommunalwahlen Ende Mai hat er mit 31,7 Prozent der Stimmen überraschend gut abgeschnitten: Die PSOE kommt sogar auf zwei Abgeordnete mehr als 2019. Und es sieht so aus, als könne nur Sánchez nach zähen Verhandlungen eine Mehrheit zum Regieren erreichen.

