Das Tierheim Sa Coma in Eivissa soll auf Vordermann gebracht werden. Mit 56 Hunden und 36 Katzen ist es überbelegt. Das Heim sucht dringend Freiwillige, die mit den Hunden spazieren gehen und die Katzen an Gesellschaft gewöhnen. Und es sucht verantwortungsbewusste Menschen, die Tiere adoptieren.
Eivissas Rathaus setzt sich ein
Eivissas Stadtrat für Tierschutz, Manu Jiménez, hat bereits Verbesserungsarbeiten ausgeschrieben, die dringend nötig seien. Beispielsweise müssen Fliesen verlegt werden, damit die Ratten keine Galerien in den Boden graben. Die Einrichtung wird gestrichen und mit Glastüren versehen, damit im Winter mehr Licht eindringt. Jiménez will Kontakt mit allen Tierschutz-Gruppen der Hauptstadt-Gemeinde halten.
Das neue Gesetz zum Tierwohl – IbizaHEUTE Report – nimmt die Verwaltungen und Rathäuser in die Pflicht. Sie sind künftig verantwortlich für Kolonien wilder Katzen und müssen auch in den Tierheimen stärker auf das Wohl der Schützlinge achten.
Haustiere registrieren
Alle Halter von Haustieren müssen ihre Vierbeiner registrieren. Das soll auch dem Aussetzen vorbeugen. In Spanien werden immer noch viele „Weihnachtsgeschenke“ einfach sich selbst überlassen, wenn sie zu viel Arbeit machen. Das ist verboten, aber schwer nachprüfbar.
Allein in Eivissa sind derzeit 14.105 Hunde und 2369 Katzen gemeldet, weiß der Stadtrat. Das sind viele.
Keine Angst vor Kampfhunden
Dass Sa Coma überfüllt ist, liegt auch daran, dass 80 Prozent der Hunde zu Rassen gehören, die als potentiell gefährliche Kampfhunde (PPP), eingestuft sind. Halter brauchen eine Lizenz und das erschwert die Adoptionen. Viele der Tiere leben schon seit Jahren im Heim, das eigentlich nur als Vermittlungsstation gedacht war.
Dabei sind die Hunde, wenn sie richtig gehalten werden, keineswegs gefährlich, erklärt Jiménez gegenüber der Zeitung „Periódico de Ibiza y Formentera“. Und er weiß, wovon er spricht, hält er doch selbst einen.
Die Gesetzgeber wollten eigentlich die Einstufung nach Rassen abschaffen und individuell vorgehen. Diese Idee blieb am Ende auf der Strecke. Nun will Eivissa eine Kampagne starten, um die Adoption von Kampfhunden zu fördern. Es kommen zu viele Tiere ins Heim und werden zu wenige vermittelt. Das spitzt die Lage aller Einrichtungen auf der Insel zu.
Nachruf auf Zeus
Am heutigen Donnerstag findet sich in den lokalen Tageszeitungen ein tieftrauriger Nachruf auf Zeus. Die argentinische Dogge lebte acht Jahre in Sa Coma, ohne dass eine Familie sie aufgenommen hätte. Der Tierarzt des Zentrums, Miguel Quiñones, schreibt, er habe seinen vermutlich besten Freund verloren.
Sa Coma sucht Freiwillige
Seit 2019 gibt es über 1000 freiwillige Helfer, die sich um die Tiere kümmern. Trotzdem sucht das Heim weitere. Wer helfen will, muss sich registrieren, um eine Haftpflichtversicherung zu erhalten: Formular
Sa Coma gibt auch Spezialgenehmigungen, um Kampfhunde auszuführen.
Ort: Centro de Protección Animal Sa Coma Ibiza, Carretera de Eivissa-Sant Antoni



