Das zweistündige Gespräch am Dienstag im Rathaus Santa Eulària zwischen Gemeinderegierung und den Betroffenen der von der Polizei geräumten Not-Siedlung Can Rova blieb ohne praktische Lösungen.
Betroffene sich selbst überlassen
Das Rathaus beteuert, alle erhalten Hilfe, die sich an die Sozialdienste wenden, aber die Realität sind bürokratische Formalitäten. Nur wer als vulnerabel eingestuft wird, erhält Hilfe. Da die meisten einen Arbeitsvertrag haben und verdienen, bekommen sie das nötige Formular nicht. Dabei leben viele von ihnen nun auf einem Brachland neben dem ehemaligen Lager Can Rova ohne Toiletten unter der sengenden Sonne.
Andere schlafen bis Freitag in der Turnhalle in Puig d’en Valls, aber sie sind völlig sich selbst überlassen. Keine Mahlzeiten, keine Ärzte oder Psychologen, dabei sind gerade die Kinder durch die Räumung verstört. Und Freitag steht vermutlich auch die Turnhalle nicht mehr zur Verfügung.
Sprecher kritisieren
Sprecher der Betroffenen behaupten, das Rathaus habe sich im Vorfeld überhaupt nicht besorgt, die Stadträtin für Soziales, Antonia Picó, erklärt wiederholt, Sozialarbeiter hätten sich seit Wochen um 14 Familien mit Kindern gekümmert und dafür gesorgt, dass sie das Vulnerabilitäts-Formular erhalten. Und Sozialarbeiter kümmern sich auch jetzt.
Den Vorwurf, sie hätten Leute überredet, in ihre Heimat zurückzukehren, wehrt sie entschieden ab. Einige Personen wollten freiwillig zu ihren Familien zurückkehren, denen habe das Rathaus, wenn sie zuvor als hilfsbedürftig eingestuft wurden, das Ticket bezahlt.
Anwalt ist deutlich
Der Anwalt der Betroffenen ist deutlich: „Es gibt keinen Lösungsvorschlag der Gemeindeverwaltung, nichts, was sie bindet. Sie haben sich nicht ausdrücklich zu irgendetwas verpflichtet, außer dass die Betroffenen sich während der Bürozeiten an die Büros wenden können – zu den üblichen Öffnungszeiten von 9 bis 14 Uhr“.



