IbizaHEUTE fragt – Insel-Bürgermeister antworten
Wie wird die Saison auf Ibiza, die in den nächsten Tagen startet? Wie verhindern Sie, dass die Strände in der Saison vom Massen-Tourismus überlaufen sind? Was bietet Ihre Gemeinde den Urlaubern an Besonderem? Und welche Touristen wünschen Sie sich? Das wollte IbizaHEUTE von den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der fünf Gemeinden Ibizas wissen. Und wir bekamen Antworten.
Anders als bei Politikern oft üblich, wichen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister den klaren Fragen von unserer Politik-Autorin Kirsten Lehmkuhl und unserm Chefredakteur Dieter Abholte nicht aus, sie redeten Klartext. Solche klaren Interviews gelingen nur, weil die Politiker Vertrauen zu IbizaHEUTE haben. Dieses Vertrauen ist über 20 Jahre lang gewachsen. Man kennt sich, ist fair zueinander. So, wie es zwischen Politikern und Journalisten eigentlich sein soll. Hier das Interview mit Marcos Serra, dem Bürgermeister von Sant Antoni.

Intro:
Marcos Serra (PP), Bürgermeister der Gemeinde Sant Antoni de Portmany, über Kameras an den Stränden, limitierte Zufahrt zu den Playas und spektakuläre Naturerlebnisse.
Wie sind Ihre Erwartungen für 2023?
Die Prognosen für die Tourismussaison 2023 sind positiv. Wir hoffen, dass die Saison früher beginnt als in den Vorjahren. Zudem deutet alles darauf hin, dass sich die Urlauber in diesem Jahr für längere Urlaubsaufenthalte entscheiden. Wir in Sant Antoni arbeiten im Rahmen der Kampagne „Sant Antoni 365. Sonne das ganze Jahr hindurch“ sehr daran, die Hauptsaison zu entzerren und bei den Besuchern die Lust auf die Nebensaison zu wecken. Schließlich hat unsere Gemeinde viel zu bieten: Natur, Kultur, vielfältige Sportmöglichkeiten und eine abwechslungsreiche Gastronomie. Das alles macht Sant Antoni auch außerhalb der Hauptsaison attraktiv.
Was könnte die positiven Aussichten trüben?
Nach der Pandemie war das Jahr 2022 ein Jahr der Erholung. Wir hoffen, dass sich diese positive Entwicklung auch in diesem Jahr auf den Balearen fortsetzt und wir nicht mit neuen Rückschlägen konfrontiert werden. Wir als Rathausverwaltung werden unsere Kampagnen zur Tourismusförderung weiterführen, sie hat schon gute Ergebnisse erzielt.
Im Sommer 2022 waren so viele Urlauber auf der Insel, dass die Strände teilweise extrem voll waren. Wie wollen Sie in Zukunft solche Touristenströme steuern?

Bereits während der Pandemie war unsere Gemeinde Vorreiter, was die Steuerung der Touristenzahlen an den playas angeht. Für die ergriffenen Maßnahmen haben wir die Zertifizierung „Safe Tourism“ (Sicherer Tourismus) erhalten. Derzeit registrieren wir mit Hilfe von Kameras, die an den Stränden installiert sind, die Zahl der Besucher. Wie voll dann ein bestimmter Strand ist, ist in der App der Dirección General de Emergencias (Generaldirektion für Notfälle) abrufbar. Der einzige Strand mit einem hohen Besucheraufkommen ist in unserer Gemeinde die Cala Salada. Dort ist die Zufahrt für Fahrzeuge begrenzt, so dass Massenansammlungen verhindert werden.
Welche Art von Urlaubern wünschen Sie sich für Ihre Gemeinde?
Wir waren immer eine offene Gemeinde und heißen jeden Touristen willkommen, der sich respektvoll verhält. Dazu gehört insbesondere der sorgsame Umgang mit der Umwelt, um die Natur, die besonders schönen Fleckchen der Gemeinde und die einzigartigen Sonnenuntergänge zu genießen. Wir arbeiten sehr daran und investieren Geld in verschiedenen Bereichen, um den Qualitätstourismus voranzutreiben. Und es zeigen sich bereits Veränderungen, was die Qualität der Unterkünfte und des Gastronomie-Angebotes betrifft. Das hat auch dazu geführt, dass wir in den vergangenen Jahren mehr deutsche, holländische und belgische Urlauber in unserer Gemeinde begrüßen konnten.

Welche besonderen „Highlights“ erwartet Touristen 2023 in Ihrer Gemeinde?
Touristen, die uns besuchen, erwartet hier einiges: Wir laden sie ein, unsere Kultur, unsere Traditionen, unsere Naturlandschaften, unsere sagenhaften Strände mit kristallklarem Wasser, den Wassersport hier, die lokale, authentische, nachhaltige Gastronomie mit Kilometer-0-Produkten sowie die magischen Sonnenuntergänge kennenzulernen. Letztere sind einzigartig auf der Welt.
Was ist das Wichtigste, was Sie den Touristen, die Ihre Gemeinde und Ibiza im Allgemeinen besuchen, vermitteln möchten?
Zufriedene Touristen sind für uns äußerst wichtig. Denn sie sind es, die die Botschaft in die Welt tragen, wie schön Sant Antoni ist. So werden sie zu den besten Werbeträgern, die unsere eigene Tourismuswerbung noch verstärken. Deshalb ist es wichtig, sorgsam mit dem umzugehen, was uns umgibt, mit der Natur und den Stränden. Das ist das größte Kapital von Sant Antoni de Portmany.