Das Mittelmeer ist im Juni 4 Grad wärmer als üblich. Die Folgen für die Lebewesen unter Wasser sind vielseitig und keine davon ist gut. Die Fundación Ona Futura aus Mallorca hat am gestrigen Montag einen Warnruf abgesetzt.
Klimawandel und Tourismus
Schon zum Sommeranfang haben wir „27 Grad Wassertemperatur, Zunahme toxischer Algen und invasiver Arten, maßlosen Druck durch den Tourismus und ein immer schwächeres Ökosystem“. Der beschleunigte Klimawandel und die Urlauberströme wirken sich verheerend aus.
Großer Verlierer dieser Situation sind die lebenswichtigen Seegraswiesen, die Posidonia. UNESCO-Welterbe Ibizas und geschützt, weil sie als Lunge des Meeres gelten, verantwortlich für das klare Wasser, die Artenvielfalt und gesunde Habitat.
Schaden aus der Luft zu erkennen
Die Wärme stresst das extrem langsam wachsende Gras. Die unzähligen ankernden Boote schädigen die Wiesen. Auf Ibiza und Formentera ist der Schaden sogar aus der Luft zu erkennen, so die Stiftung. Sie setzt die Anpflanzung junger Posidonia auf dem Meeresgrund fort. Das ist ein mühsames Unterfangen. Und sie klärt Bootsführer auf über die wichtige Rolle und den Schutz des Seegrases.
Kettenreaktion im Meer
Die Erwärmung um 4 Grad löst eine Kettenreaktion aus. Stress bei den Lebewesen, Veränderungen der Strömungen, weniger Sauerstoff im Wasser und mehr Schadstoffe. Korallen, Schwämme und Weichtiere sterben, Quallen und toxische Mikroalgen breiten sich aus. Die Stiftung schreibt das nicht, aber vermutlich sind die Rochen und Wale, die dicht an Ibizas Küste auftauchen, eine Folge der Veränderungen.
Ona Futura will in Hotels, Häfen und Unternehmen Aufklärungskampagnen betreiben. „Das Tourismusmodell muss wirklich nachhaltiger werden“, so die Präsidentin Inma Ferran. Sie erklärt, dass allein in Katalonien und auf den Balearen 8 Millionen Touristen erwartet werden. Das bedeutet mehr Müll, weniger Wasser und Überlastung der Infrastrukturen. https://onafutura.org/es/
