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Ibiza-Stadt

Ibiza: Unterschriftensammlung für Wasserversorgung

Kaum zu glauben: Seit zehn Jahren könnten die Wasserwagen Überschüsse aus Ibizas Entsalzungsanlagen nutzen, aber Palma ist noch am Überlegen. Anwohner im ländlichen Zentrum der Insel sitzen inzwischen auf dem Trockenen und sammeln jetzt Unterschriften.

Anwohner ergreifen Initiative

Die Zahlen, die die Balearen-Regierung für Juli veröffentlicht und IbizaHEUTE in den News, sprechen für sich. Das Fehlen von Niederschlägen und der hohe Verbrauch lassen die Grundwasser-Reserven immer weiter sinken. Brunnen trocknen aus.

Zahlreiche Anwohner ländlicher Gebiete in Santa Gertrudis, Sant Miquel und Sant Llorenç sind alarmiert und ergreifen die Initiative. Der Wasserpegel der Brunnen sinkt bedrohlich. Trotzdem fahren den ganzen Tag Wasserwagen vor und füllen ihre Tanks. Meistens, um damit Schwimmbecken aufzufüllen. Aber den Anwohnern und Landwirten fehlt das Nass zum Leben.

Es staubt nur noch auf den Feldern Ibizas und Formenteras. Foto: Rüdiger Eichhorn

Entsalzung statt Brunnen

Die Zeitung „Diario de Ibiza“ hat vor kurzem veröffentlicht, dass die Entsalzungsanlagen seit zehn Jahren Vorrichtungen besitzen, um die Wasserwagen zu füllen, diese aber nicht genutzt werden. Die Anwohner starten nun eine Unterschriftensammlung, damit Ibizas Consell die Balearen-Regierung auffordert, umgehend diese Infrastruktur freizugeben.

„Diario de Ibiza“ schreibt, dass die für Wasserreserven zuständige Abteilung erklärt, dass in einer Anlage Ibizas Überschüsse entstehen, die nicht in die Leitungen gepumpt werden können und von den Wasserwagen genutzt werden könnten. „Aber diese Möglichkeit wird noch geprüft und es gibt noch keinen Tarif für die Lieferung“, so die Zeitung.

Sofortige Nutzung gefordert

Nicht nur der Präsident des Nachbarschaftsvereins Santa Gertrudis, Joan Tur Roselló, fasst sich an den Kopf. Diese Möglichkeit muss sofort umgesetzt werden, sagt er. Die Brunnen der Insel sind erschöpft, unzählige Wasserwagen schöpfen den Rest aus, die Institutionen kontrollieren nicht und der Verbrauch wird nicht eingeschränkt.

Die Entsalzungsanlage in Santa Eulària. Foto: Rathaus Santa Eulària

Mallorca entscheidet, nicht Ibiza

Der balearische Notfallplan für Dürre sieht vor, dass bei Warnstufe Rot die Hälfte des Wassers der Wasserwagen aus den Entsalzungsanlagen stammen muss. Warnstufe Rot ist auf Formentera seit Juli der Fall, auf Ibiza gilt sie vermutlich ab August.

Tur Roselló prangert auch an, dass nicht Ibiza, sondern Mallorca die Wasserpolitik der Inseln bestimmt. Das bringt endlos lange administrative Wege mit sich und einen Mangel an Kontrolle vor Ort.

Weitere Kritikpunkte auf der Versammlung sind das Fehlen eines inselweiten Wassertarifs. Jedes Rathaus hat seine Preise, aber die Brunnen und Wasserläufe kennen keine Gemeindegrenzen. Auch müssen die Rathäuser überlegen, ob sie weiterhin Baugenehmigungen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen geben, wenn die Ressourcen nicht da sind.

Unterschriftensammlung startet

Die Unterschriftensammlung wird in den nächsten Tagen beginnen und enthält zwei Forderungen: die Infrastrukturen der Entsalzungs-Anlagen für die Wasserwagen sollen genutzt werden, und Wasserwagen sollen die Anwohner versorgen, deren Brunnen versiegen. Möglichst mit Wasser aus den Entsalzungs-Anlagen.

Trinkwasser-Transport

Um Trinkwasser zu transportieren, brauchen die Firmen Genehmigungen des Gesundheitsministeriums der Balearen. Auf Ibiza sind 25 und auf Formentera 5 Firmen zugelassen.

 

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