Kleine Inseln kommen auch auf Spaniens großer Gastromesse mit internationalem Renommé diese Woche ziemlich groß raus. Jedenfalls zeigten Ibiza und Formentera bei der „Madrid Fusión“, dass sie auch in kulinarischer Hinsicht einiges zu bieten haben.
Nicht nur köstliche, lokale Weine, Hierbas, Olivenöl oder Honig made in Ibiza wurden präsentiert. Auch verschiedene Restaurants stellten ihr Können vor, darunter gleich zwei Sterne-Lokale. Was zeigt: Die Pityusen sind ein lukullischer Hotspot im Mittelmeerraum.

100 Prozent Ibiza mit Seegras-Brot
Unter anderem fesselte Ibizas frischgebackener Michelin-Sterne-Koch David Grussaute vom Restaurant Únic in Sant Josep de sa Talaia bei seinem „Showcooking“ in der Hauptstadt die Gäste. Und stellte gleich mal seine Kreativität am Herd unter Beweis. Seine Spezialität: Er arbeitet ausschließlich mit Lebensmitteln aus Ibiza und nutzt für seine Gerichte nicht nur Produkte wie das heimische Landhuhn und natürlich Fisch aus den balerischen Gewässern.
Sondern ebenso Meerfenchel, die Salzpflanzen Queller und sogar das Seegras Posidonia. In Madrid präsentierte er den Gästen denn auch eine Brioche, gefüllt mit Wolfsbarsch, Queller und Meerfenchel, dem fonoll marí. Auch das Seegras hatte seinen Auftritt: in Form eines Seegras-Brotes.
Dafür röstet Grussaute das Seegras, bis es zu Pulver zerfällt und verarbeitet es zu einem Mehl! Darauf muss man kommen. Da die Seegraswiesen rund um die Pityusen geschützt sind, verarbeitet der Starkoch selbstverständlich nur die Pflanzenteile, die bei unruhiger See ans Ufer geschwemmt werden.
Klein, aber vielfältig: „Diese Insel hat viel zu bieten“
Grussaute jedenfalls steht 100 Prozent hinter seiner 0-Kilometer-Philosophie, was die Auswahl der Zutaten für sein Restaurant angeht. „Wir wollen all die guten und schönen Dinge zeigen, mit denen Ibiza aufwartet“, sagt er. „Wir verwenden Produkte aus einem sehr eng umgrenzten Gebiet, das ist natürlich so bei einer Insel. Aber diese Insel hat viel zu bieten!“
Doch nicht nur Sternekoch Grussaute repräsentierte Ibiza in Madrid. Walter Sidoravicius vom Restaurant Omasake by Walt, ebenfalls von dem französischen Gastro-Führer Michelin mit einem Stern ausgezeichnet, ließ es sich ebensowenig nehmen, bei diesem Event der Extraklasse dabei zu sein.

Der Geschmack von Ibiza
Mit von der Partie bei der „Madrid Fusión“ schließlich waren auch Vertreter aus Formentera, die traditionelle Rezepte – oder deren Neuinterpretationen – vorstellten. Darunter war das Restaurant The Bar Maysi im Südosten der Insel mit einem Kalmar-Gericht samt Sobrassada und der Blutwurst Butifarrón.
Das Restaurant Quimera aus La Savina wiederum tischte rote Gamba mit Sobrassada-Stückchen, Mandelcreme und einem Sobrassada-Honig-Sößchen auf. Und Marcos Ribas von der Finca Ca na Platera – zwischen Sant Francecs und Cap de Barbaría gelegen – ließ feines Olivenöl verkosten …
Juan Miguel Costa, Tourismusverantwortlicher im Inselrat von Ibiza, zog eine überaus positive Bilanz: „Ibizas gelungener Auftritt bei der Madrid Fusión war eine sehr gute Werbung für die Insel auch als gastronomisches Ziel. Er hat unsere Insel als Reisedestination noch weiter aufgewertet.“