Herrlich prickelnd: Was wären die Festtage ohne ein Glas Cava oder Sekt? Die Auswahl gerade in Spanien ist groß. Schließlich verfügt das Land mit der geschützten Herkunftsbezeichnung Denominación de Origen Protegida (D.O.P.) Cava rund um Barcelona über eine Hochburg der Cava-Herstellung. Doch auch Ibizas Winzer lassen die Perlen in den Kelchen tanzen.
Allerdings dürfen sich nur Erzeugnisse aus dieser D.O.P. Cava auch Cava nennen. Rund 200 Weingüter produzieren dort diese Spezialität. In dem berühmten Cava-Ort Sant Sadurní d’Anoia in der Region Penedès westlich der katalonischen Hauptstadt haben auch so bekannte Cava-Kellereien wie Freixenet und Codorníu ihren Sitz.

Der Cava und seine Farben
Nun kommt der Cava mal weiß, mal rot, mal rosé oder als „Blanc de Noir“ daher. Ein interessantes Beispiel für einen Blanc de Noir ist der sehr edle Sumarroca Cava „Núria Claverol“ Blanc de Noir Gran Reserva Brut 2015. „Ein Weißer von Roten” heißt das wörtlich. Und das bedeutet: Dieser feinperlige Cava wurde zwar aus der roten Rebsorte Pinot Noir, dem Spätburgunder, gekeltert – aber weiß ausgebaut.
Bei einem „Weißen aus Schwarzen“ gelangt nämlich der rote Farbstoff, der in den Beerenhäuten steckt, nicht oder nur minimal in den Most. Der Wein bleibt hell. Das gelingt deshalb, weil das Fruchtfleisch der allermeisten roten Beeren hell ist und der Kontakt der Traubenhäute mit dem Most nur kurz ist.
Rosarot funkelt’s im Glas
Auch der Cava „Elyssia“ Gran Cuvée Brut aus dem Hause Freixenet aus Chardonnay, Macabeo, Parellada und Pinot Noir ist eine Versuchung wert. Den „Elyssia“ gibt es auch in der Rosé-Variante als Pinot Noir Brut. Manchmal ist es einfach schön, gerade Weihnachten oder Silvester einfach mal rosarot zu sehen.
Das lässt sich getrost ebenso mit dem Codorniu Cava Ars Collecta Grand Rosé 2020 einrichten. Der renommierte spanische Weintester José Peñin hat die Cuvée aus den Rebsorten Pinot Noir, Xarel.lo und Trepat mit dazu 92 (von 100) Punkten bewertet.
Mit Eleganz und Finesse
Munden immer besonders gut: die Prickler aus dem Hause Raventós i Blanc – wie der Brut Reserva „Blanc de Blancs„ oder der „De la Finca„. Famos ist darüber hinaus der Rosé „de Nit“ mit seinem Bouquet von Rosenblättern und Johannisbeeren. Ein köstlicher Schaumwein mit Eleganz und Finesse!
Erfrischend leicht: Gold bei der Berliner Wein-Trophy heimste indes der MESA/9.6 Cava Brut ein. Das trockene Tröpfchen mit seinen fruchtigen und floralen Nuancen ist aus den Rebsorten Macabeo, Xarel.lo, Parellada und Chardonnay gekeltert. Und ist nicht nur als nobler Aperitif perfekt!
Oder vielleicht möchten Sie den Bohigas Cava Reserva Brut probieren? Ihn zeichnete Weinpapst Robert Parker mit 90 Punkten aus – seinen Nuancen wie Mango, Honig und einen Hauch von Hefe sei Dank. Weiterer Pluspunkt: Der körperreiche Cava wartet mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis auf.

Perlendes aus Ibiza
In Spanien wird zwar der meiste Schaumwein in Katalonien produziert. Doch das heißt ja nicht, dass es andere Winzer nicht auch können. Sie haben Lust auf ein regionales Tröpfchen? Auch auf Ibiza wird Schaumwein hergestellt.
Zum Beispiel von Antonio Marí Prats in der Gemeinde Sant Josep de sa Talaia mit seinem Xumeu Vinya Brut Rosé. „Meinen Schaumwein findet man in kleinen Geschäften, die sich den lokalen Produkten verschrieben haben“, sagt Toni Marí Prats. „Und auch über Enetocum ist er zu haben.“
Und aus dem Hause Can Rich, gelegen zwischen Sant Antoni und Santa Gertrudis, kommen gleich zwei Bio-Schaumweine: der Blanc de Blancs Extra Brut Nature und Rosado Brut Nature.
Moussierendes aus Mallorca
Auf Mallorca produzieren diverse Bodegas ebenfalls Spritziges. Eines der großen Weingüter, das seit rund zwei Jahrzehnten Schaumwein erzeugt, ist José L. Ferrer in Binissalem mit dem „Veritas Brut Nature“.
Vorreiter beim Rosé auf Ibizas Schwesterinsel indes war die Bodega Ramanyà in Santa Maria mit seinem „Goig“ aus der einheimischen Rotweintraube Mantonegro.
Und darauf einen „Champán“ …
Auf den balearischen Inseln heißen die Schaumweine übrigens „Vi escumós“ oder „Ancestral“, denn als Cava dürfen sie aus rechtlichen Gründen eben nicht genannt werden. Das ist ausschließlich den Erzeugern in der D.O.P. Cava vorbehalten.
Um bei all den Bezeichnungen nicht durcheinander zu geraten, macht man es am besten wie die Einheimischen. Die Ibizenker sagen zum prickelnden Schaumwein, egal welcher Herkunft, kurzerhand: „Champán“. Salud!