31.1 C
Ibiza-Stadt

Ibizas Busse fahren auch künftig mit Diesel

Ibizas Insel-Regierung (Consell) hat die Konzession für den Busverkehr auf der Insel für die kommenden zehn Jahre ausgeschrieben. Bis 24. Januar können sich Unternehmen bewerben. Der Großteil der Flotte werden alte Dieselfahrzeuge sein.

Unrealistische Passagierzahlen?

Allerdings halten Ibizas Firmen die 87 Millionen Euro, die der Consell für den Service vorsieht, für unzureichend. Bei der Beerchnung lägen Passagierzahlen zugrunde, die kaum der Wirklichkeit entsprächen, sagte José María Cardona vom Bus-Unternehmerverband und der Firma Alsa. Das rechne sich nicht.

Nur 14 Prozent grüne Busse

Er begrüßt hingegen, dass nur etwas mehr als zehn Prozent der Flotte Elektrobusse sein müssen. Der Consell sieht vor, dass von den 99 Bussen, die auf der Insel und in den Städten unterwegs sein sollen, zehn mit Strom fahren und vier Hybridfahrzeuge sind. Die Busse dürfen nicht älter als zwölf Jahre sein. Rund 86 Prozent werden also Diesel-Fahrzeuge sein.

Das verwundert auf den ersten Blick, da sich Ibiza ja gerne als Smart Island und nachhaltige Insel darstellt. In Madrid sei der letzte Dieselbus vor einem Jahr aus dem Verkehr genommen worden, und auf der Insel darf weiter Gasoil verbrannt werden, moniert die Zeitung „Diario de Ibiza“.

Infrastruktur reicht nicht für E-Busse

Cardona hingegen erklärt, dass Infrastruktur und Technik auf der Insel nicht ausreichten, um eine Flotte aus E-Bussen zu unterhalten. Die 18 Stunden Service täglich auf der Flughafen-Linie seien sonst unmöglich zu leisten. Allerdings erhalten die Bewerber, die mehr umweltschonende Fahrzeuge einsetzen, bei der Ausschreibung Pluspunkte.

Aber ausgerechnet auf der Flughafen-Eivissa-Linie sind Hybrid-Busse vorgesehen. Von den 38 Bussen für Eivissa sind acht elektrisch (Eivissa-Platja d’en Bossa, Cetis-Es Gorg, Friedhof-Dique de Es Botafoc und Eivissa-Puig d’en Valls) und drei Hybrid-Busse für Eivissa-Flughafen.

Die übrigen beiden E-Busse sind für die Linie Siesta-Santa Eulària und Can Bonet-Cas Coix (plus Cala Gració im Sommer) vorgesehen und ein Hybrid-Bus für Sant Antoni-Port des Torrent.

Bezüglich der fehlenden Infrastruktur erklärte der frühere Verkehrs-Inselrat Javier Torres, dass jeder Bus eine potente Stromzufuhr bräuchte, das sind Kosten von 40.000 bis 50.000 Euro. Der Stromkonzern Endesa müsste ein Umspannwerk bauen. Dafür hat der Consell kein Geld. Das Geld, das aus Palma für Busse kommt, richtet sich nach uralten Abkommen, die dringend aktualisiert werden müssten.

Balearen-Regierung lehnte Hilfe ab

Die Firma, die den Zuschlag erhält, hat neun Monate Zeit, um alle Voraussetzungen zu erfüllen, solange ihre Fahrzeuge nicht älter als zwölf Jahre sind und die EU-Direktive Euro VI einhalten.

Der Consell gibt zu, dass es an der Umweltfreundlichkeit der Ausschreibung hapert. Die Schuld habe die frühere Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol. Der Consell habe sie vor einem Jahr gebeten, bei der Finanzierung von E-Bussen zu helfen. Das habe sie nicht getan, und Ibizas Inselrat musste die Ausschreibung abschließen, da sie seit acht Jahren überfällig war.

Auch interessant?

Aktuelles E-Paper

E-Paper IbizaHEUTE Juni 2025
  • IbizaHEUTE-Exklusiv: Sommerfest, Lieblings-Strände
  • IbizaHEUTE-Gourmet: Über 20 Seiten Essen und Trinken
  • IbizaHEUTE-Aktuell: Auto-Verbot, Feuerwehr-Report
Jetzt abonnieren

Events & Termine

Zu allen Events