Wer an einem Strand auf den Balearen eine Meeresschildkröte entdeckt, die sich zur Eiablage vorbereitet, soll bitte Abstand halten und den Notruf 112 informieren. Seit Mitte Mai und bis Mitte Oktober läuft die Kampagne zum Schutz der Meeresschildkröten und ihrer Gelege an den Playas. Das Umweltministerium der Balearen und das Konsortium zum Erhalt der Fauna (Cofib) bitten die Bevölkerung um Mithilfe. Es ist wichtig, dass eventuelle Gelege am Strand gemeldet werden, damit Cofib sie schützen kann. Und es ist wichtig, dass die Tiere nicht gestört oder erschreckt werden.
Cofib verteilt über Hotels, Tourismus-Informationen und Behörden Aufkleber mit QR-Codes, die zu einem Video führen. In fünf Sprachen erfährt man, woran man ein Gelege erkennt und wie man sich verhalten muss, um die Schildkröte nicht zu stören. Dazu gehört, sich still zu verhalten, auf Distanz zu gehen und umgehend den telefonischen Notruf 112 zu informieren, damit sich Experten der Situation annehmen. Auf keinen Fall darf man mit dem Handy zu nahe heran gehen und mit Blitzlicht Fotos machen.
Gelege auf den Pityusen
Seit 2019 sind zwei Gelege auf Menorca, drei Gelege auf Ibiza und zwei gescheiterte Eiablagen auf Formentera bekannt geworden. Die Schildkröten gehören zu den gefährdeten Arten und jeglicher Nachwuchs ist entscheidend für das Überleben der Quallen verzehrenden Spezies.
Die geschlüpften Mini-Schildkröten werden deshalb in einer Schildkröten-Station auf Mallorca aufgepäppelt und vor Fressfeinden wie Seemöwen geschützt. Dann erst setzen die Biologen sie am ursprünglichen Strand aus und sie begeben sich ins Meer. Auf diese Weise steigt ihre Überlebenschance deutlich.
