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Ibiza-Stadt

Pityusen: Kampf dem Prozessionsspinner

Die Prozessionsspinner-Raupen mit ihren Brennhaaren sind auf Formentera eine Plage und auf Ibiza weit verbreitet. Die Balearen-Regierung lässt aus der Luft ein Bio-Gift sprühen.

Eidechsen fehlen

Dort wo es viele Nattern gibt, treten auch die Prozessionsspinner-Raupen mehr in Erscheinung. Der Grund: Die Schlangen haben die Eidechsen vertilgt und die Eidechsen waren früher diejenigen, die die Larven der Schädlinge verzehrten. So erklärt es Luis Núñez, Leiter der Abteilung Forstgesundheit im balearischen Umwelt-Ministerium. Auf Ibiza treten die Prozessionsspinner verstärkt in Santa Eulària und Es Amunts auf.

Biogift und Hormonfallen

Inzwischen werden die Kosten für die Bekämpfung über vier Jahre mit 9 Millionen Euro angegeben. 18.500 Hektar lässt das Umweltministerium von Hubschraubern aus der Luft mit dem Bazillus besprühen. Das Bio-Gift sei für Bienen ungefährlich, erklärt Núñez.

Gleichzeitig hat das Forstamt Hormonfallen aufgehängt, in denen die männlichen Falter gefangen werden. Die gut sichtbaren Nester werden abgenommen oder, wenn sie zu hoch hängen, abgeschossen. Wenn der Kokon kaputt geht, erfrieren die Insekten. Das geschieht von Januar bis März.

Ein Nest in einer Kiefer auf Ibiza. Foto: MBA

Santa Eulària beginnt

Das Rathaus Santa Eulària informierte am Montag, dass die Kampagne zur Bekämpfung beginnt. Aus kleinen Flugzeugen und Hubschraubern werden die Kiefern besprüht. Für Menschen und Tiere, inklusive Bienen, ist der Bazillus ungefährlich, schreibt auch das Rathaus. Außerdem werden Nistkästen aufgehängt, in denen sich Fledermäuse und Vögel niederlassen sollen, die die Falter fangen.

Auch Formentera sprüht

Auf Formentera sind die Prozessionsspinner-Raupen schon 2017 zur Plage erklärt worden. Eine Zeitlang haben die vorherige Insel- und die Balearen-Regierung das Besprühen aus der Luft abgelehnt. Luis Núñez zählt dort nun wieder das großflächige Sprühen mit zur Bekämpfung.

Im Oktober, November und Anfang Dezember besprühen Hubschrauber 2500 Hektar Kiefernwald zweimal. Die Kosten für 2024 belaufen sich auf 555.000 Euro. Auch hier wird das Bio-Produkt eingesetzt. Mehr Info: www.caib.es/sites/sanitatforesta

Deutsche Entdeckung

Entdeckt hat das Bacillus thuringiensis der deutsche Biologe Ernst Berliner um 1911. Der Ur-Erreger stammte aus einer Mühle in Thüringen, deshalb der Name. Die Variante „Kurstaki“ schadet den Bienen nicht und darf in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden.

Hunde gefährdet

Die Insekten wurden 1975 erstmals auf den Pityusen entdeckt, vermutlich kamen sie mit Zierpflanzen auf die Inseln. Die feinen giftigen Haare der Raupen können bei Kontakt mit den Schleimhäuten bei Menschen und Tieren, etwa Hunden, große Beschwerden auslösen. Außerdem schädigen sie die Bäume.

Schwarzer Rüsselkäfer

Eine zweite Sorge gilt auf den Inseln dem Tomicus destruens, einem einheimischen schwarzen Rüsselkäfer, der die Stämme der Kiefern anbohrt und vertrocknen lässt, wenn diese durch die Trockenheit geschwächt sind.

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